*Paul Carell*, erweiterte Neuausgabe 2024

I. Inhalt und Rezensionen zur Paul-Carell-Biografie
II. Weitere Beiträge von Wigbert Benz zu Paul Carell

I. Wigbert Benz: Paul Carell. Ribbentrops Pressechef Paul Karl Schmidt vor und nach 1945. Wissenschaftlicher Verlag wvb Berlin, 2. erw. Auflage 2024, ISBN 978-3-96138-407-5

Verlagsinfo: https://www.wvberlin.com/pages/bakery/paul-carell-1912.php (mit komplettem Inhaltsverzeichnis)

Inhalt: Paul Karl Schmidt alias Paul Carell hat mit seinen Beststellern zum 2. Weltkrieg das Bild vom Krieg der Wehrmacht als sauberen, kameradschaftlichen und heldenhaften Kampf geprägt. Als politischer Journalist schrieb er u.a. in der ZEIT zu den Ursachen beider Weltkriege, im SPIEGEL zur Reichstagsbrandkontroverse, in der WELT zur Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr. Vor 1945 war er Gesandter I. Klasse und Ministerialdirektor im NS-Regime. Er leitete die Presseabteilung des Auswärtigen Amtes und hatte wesentlichen Anteil an der Auslandspropaganda des Regimes. In diesem Zusammenhang machte er propagandistische Vorschläge zur Rechtfertigung der Deportation von Juden aus Budapest 1944. Der Autor analysiert das Wirken Schmidt-Carells von den 30ern bis in die 90er Jahre.

Die Erstausgabe der Studie 2005 fand positive Rezeption in großen Tageszeitungen, Fachzeitschriften und Fachliteratur. Die Neuausgabe 2024 wurde um die neu dazu gekommenen Forschungsergebnisse erweitert, u.a. zu Paul Carell als Quellengeber für Schulungsmaterialien der Bundeswehr.

Rezensionen in Tageszeitungen und Fachzeitschriften zur Erstausgabe 2005

„Gründliche Untersuchung enthüllt (…) das Leben des begeisterten Nazis (…) der sich 1944 für die Deportation ungarischer Juden aussprach (…) Auch in der Kontroverse um den Reichstagsbrand versuchte Carell die Nationalsozialisten nachträglich reinzuwaschen.“
Stuttgarter Zeitung, 29.7.2005, S. 32 (Werner Birkenmaier)

„Paul Carells Publikationen (lassen) die Landser an allen Fronten hochleben (…) Reinwaschungsversuchen tritt Benz in seiner (…) materialreichen Studie entgegen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.8.2005, S. 6 (Prof. Dr. Rainer Blasius)

„Ein aufschlussreicher Beitrag zur Geschichte der bundesrepublikanischen Erinnerungskultur.“
Süddeutsche Zeitung, 17.10.2005, S. 10 (Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte München)

„Materialreiche Studie über Carell-Schmidt (…)Diese umfangreichen Beschäftigungen Schmidts, die ihm auch der Verklärung der Wehrmacht dienten, webt Benz in seine Skizze ein, um dann aus guten Gründen die propagandistische Initiative zum Judenmord in Ungarn 1944 in den Mittelpunkt zu stellen.“
Frankfurter Rundschau, 21.12.2005, S. 27 (Dr. Matthias Arning)

„Vom NS-Pressesprecher zum Erfolgsautor (…) Der Karlsruher Geschichtslehrer Wigbert Benz hat die Geschichte des Paul Carell aus den Archiven recherchiert und sie nun als materialreiche Studie vorgelegt (…) wohltuend gründlich und sachlich verfasst.“
Badische Neueste Nachrichten, 31.12.2005, S. 4 (Dr. Klaus Gaßner)

(…) Weitere Rezensionen aus geschichts- und bildungswissenschaftlichen Fachzeitschriften und Portalen

„Sorgfältig dokumentiertes, analytisch brillantes, gut zu lesendes und vor allem spannend geschriebenes Buch (…) Die Konzentration auf zentrale, zum Teil bisher unbeachtete und vom Autor recherchierte Quellen bildet den Schwerpunkt der Analyse.“
bildung und wissenschaft 9/2005, Beilage Die Unterrichtspraxis Nr. 6, S. 48 (Siegfried Frech, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg)

„Beeindruckt gleichermaßen durch ihren Detailreichtum wie durch gründliche Recherche.“
Bulletin für Faschismus- u. Weltkriegsforschung. (2005), Heft 25/26. S. 228-232 (Dr. Alexander Bahar)

„Auf knappem Raum hat Benz eine materialreiche Darstellung vorgelegt, die in weiten Teilen überzeugt.“
H-Soz-U-Kult, 22.9.2005 (Dr. Carsten Dams)

„Auf diese Weise hat die Arbeit von Wigbert Benz die Person Paul Karl Schmidt zu Recht zurück in das Blickfeld der Forschung gebracht und wertvolle Hinweise zu Leben und Wirken gegeben.“
sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften 11/2005, 15.11.2005 (Dr. Andreas Hilger)

„Der Autor legt den Finger in die Wunde der angeblichen Vergangenheitsbewältigung in unserem Land, indem er die „Erfolgsgeschichte“ von Schmidt / Carell in der braunen Diktatur ebenso wie in der Bonner / Berliner Republik kurz, aber präzise und lesenswert aufzeichnet.“
Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung. Hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt. Heft 4/2005, S. 26 f. (Dr. John Zimmermann, Major, Lehrstabsoffizier Militärgeschichte, Offizierschule der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck)

„Wigbert Benz hat mit größter Sach- und Fachlichkeit ein Legendengespinst der Zeitgeschichte vorgeführt, das die Geschichte des NS-Regimes und den demokratischen Beginn der Republik, die ideologisch ausgerichteten Täter des NS-Rassismus und die journalistischen Streiter für ein freiheitliches Europa in dem Lebensbericht des Carell alias Schmidt schillernd vereint.(…) um gesellschaftliche Verhältnisse der Zeitgeschichte zu klären.“
W & F. Wissenschaft und Frieden. 1/2006, S. 53 (Dr. Detlef Bald, seit 1996 freier Publizist, ehemaliger Leiter des Bereichs Militär und Gesellschaft des sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr)

„Carell-Schmidts Lebensgeschichte ist ein hervorragendes Beispiel dafür (Kontinuitäten). Als roter Faden und zugleich Schlüssel für Schmidts erfolgreiche Laufbahn sind (…) die Netzwerke anzusehen, die er und andere sich schufen. Das Buch von Wigbert Benz (leistet) einen wichtigen Forschungsbeitrag zum Umgang mit der Geschichte Deutschlands.“
Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 22 (2006), S. 237 ff. (Dr. Daniel Uziel, Jerusalem, Gedenkstätte Yad Vashem)

„Die Stärken von Benz’ Studie liegen vor allem in der Darstellung der Nachkriegskarriere des Protagonisten (…) Bilanzierend hält der Autor fest, dass die Bedeutung Schmidts als Nachkriegspublizist kaum überschätzt werden kann (…) So war es Carell, der die Kontroverse um den Reichstagsbrand mit seiner These von der Alleintäterschaft van der Lubbe in Gang setzte.“
Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung. Heft 3/2006 (Dr. Martin Moll)

„Im SPIEGEL (hatte), wie Wigbert Benz in seiner Studie zeigt, (Schmidt-Carell) schon am 16. Januar 1957 die Alleintäterthese (beim Reichstagsbrand 1933) lanciert.“
Historische Zeitschrift Band 283, Heft 2 (2006), S. 519-522 (Dr. Jürgen Schmädeke)
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II. Weitere Beiträge von Wigbert Benz zu Paul Carell:

1. Die Nürnberger Dokumente NG 2424 und NG 2260. Zur Rolle von Paul Karl Schmidt alias Paul Carell beim Judenmord in Ungarn 1944. In: Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung. Hrsg. v. Werner Röhr. H. 22 (2004), S. 82-95;
2. Paul Carell alias Paul Karl Schmidt. Kriegs- und Holocaustpropagandist. Wirken und Karriere des Pressechefs im NS-Außenministerium vor und nach 1945. In: Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer 67/2004, S. 60-71;
3. „Die Gegner werden schreien und von Menschenjagd sprechen“. Paul (Karl) Schmidt-Carells Holocaust PR 1944. In: Praxis Geschichte, S.44-47;
4. Paul Carell – ein NS-Propagandist. In: Die Unterrichtspraxis. Beilage zu „bildung und wissenschaft“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg. Heft 2 v. 21.3.2005, S. 9-14;
5. Die Kontinuität des Journalisten: Paul Karl Schmidt alias Paul Carell. In: Auseinandersetzungen mit den Diktaturen. Russische und deutsche Erfahrungen. Hrsg. v. Hans Heinrich Nolte. Gleichen – Zürich 2005, S. 135-143;
6. Paul Carell. Ribbentrops Pressechef Paul Karl Schmidt vor und nach 1945. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag Berlin 2005 (Pressestimmen/Rezensionen siehe unter I.);
7. Der Kriegspropagandist Paul Carell. Vom „Präventivkrieg“ der Wehrmacht zum „Ernstfall“ der Bundeswehr. In: Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung. Hrsg. v. Werner Röhr. H. 28 / 2006, S.60-77;
8. Kameraden. Reichstagsbrand: NS-Pressechef schreibt SPIEGEL-Geschichte. In: FREITAG. Die Ost-West-Wochenzeitung. Nr. 4/2007 v. 26.1.2007, S. 18;
9. Holocaust und Nachkriegskarriere. Das Fallbeispiel des NS-Pressechefs Paul (Karl) Schmidt alias Paul Carell. In: Ludwig-Marum-Stiftung (Hg.) 1998-2008. Rückblick – Überblick – Dokumentation. Pfinztal 2008, S. 152-155;
10. „Einsatznah ausbilden“ mit Paul Karl Schmidt alias Paul Carell, Pressechef im Nazi-Außenministerium. Führender NS-Propagandist als Ghostwriter oder Quellengeber offizieller Ausbildungsmaterialien der Bundeswehr. In: Forum Pazifismus. Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit. 2. Quartal 2010. Nr. 26, S. 13-15.